"Die Charaktere Jim Ellison, Blair Sandburg, Simon Banks, Megan Connor und einige andere gehören uns nicht. Die Rechte liegen für diese und der basierenden Fernsehserie bei Paramount Pictures bzw. Pet Fly Productions. Wir sind nicht daran interessiert hiermit Geld herauszuschlagen. Die Storys sind ausschließlich zum Vergnügen der Fangemeinde gedacht. Wenn nicht anders gekennzeichnet, sind die Ereignisse aus "Die Wahrheit über den Sentinel" (letzte Folge) nicht miteinbezogen."


Gedankengift

von Stefanie



Jim Ellison starrte in die dunkle Nacht. Doch sah er nichts. Seine Gedanken waren woanders. Jim Ellison sorgte sich um seinen Partner Blair Sandburg.
Dieser hatte sich in letzter Zeit stark verändert. Der früher so lebenslustige offene Mann hatte sich zurückgezogen. Oft wich er in sein Zimmer aus um sich seiner Meditation zu widmen. Jim ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Seine Augen blieben am Tisch hängen, welcher immer noch nicht abgeräumt war. Sandburg hatte schon wieder nichts gegessen. Ellison machte sich immer mehr Sorgen.

Plötzlich klingelte das Telefon. Am anderen Ende war Captain Banks. "Hallo Jim. Tut mir leid, Sie stören zu müssen, aber wir haben eine Tote." Jim seufzte und sah noch mal zum Tisch. "Wo genau", fragte er schließlich. "Auf dem Campus!" Jim meinte nur, daß er sofort kommen würde. Nach dem er aufgelegt hatte, ging Jim zu Blairs Zimmer. Vorsichtig öffnete er die Türe. Sandburg war wieder in tiefe Trance versunken. Leise verließ Ellison das Zimmer und die Wohnung. Aber er nahm sich vor, noch einmal mit seinem Guide zu sprechen...

Als Jim am Campus ankam, war bereits ein hektisches Treiben im Gange. Spurensicherung und Polizei traten sich förmlich auf die Füße. Ellison wurde direkt zu Banks geleitet. Dieser kniete neben der Leiche, die sich als junge Frau entpuppte. Der Officer neben ihnen leierte die Daten herunter: "Ihr Name ist Lydia Schott, sie ist zwanzig Jahre alt und studiert hier im dritten Semester Geschichte." Jim und Simon sahen sich an. Sie einigten sich still darauf, die Sache im Büro zu besprechen...

Sie fuhren gemeinsam zur Wache. Bis dahin war zwischen ihnen kein Wort gefallen. In Simons Büro musterte Banks, Ellison prüfend. Schließlich brach er das Schweigen: "Was ist los mit Sandburg?, Wieso ist er nicht mitgekommen." Ellison schüttelte nur Hilflos den Kopf. "Ich weiß es nicht Sir", flüsterte er leise. Banks bedrängte ihn nicht weiter... Danach unterhielten sie sich nur noch über den Fall. Sie besprachen das weitere Vorgehen. Morgen wollten sie sich auf dem Campus umsehen...

Sandburg erwachte aus seiner Trance. In seinen dunkelblauen Augen lag ein feuchter Schimmer. Sie hatten es also doch getan. Kein Zweifel, ihre Aura war erloschen. Blair fühlte sich mit einem Schlag so müde. Langsam stand er auf. Erst jetzt wurde er sich seiner eigenen Schwäche bewusst. Er fastete wieder seit ein paar Tagen. Müde ging er ins Wohnzimmer, um seinen Laptop zu holen. Da hörte er einen Schlüssel im Schloss. Jim kam zurück.

Später lag Jim im Bett. Er kochte förmlich vor Wut. Und dieser Zorn richtete sich gegen Sandburg. Was war nur mit dem Jungen los? Wieso konnte er nicht mit ihm sprechen? Was war mit ihnen Geschehen?

Jim hatte die Wohnung betreten und dabei Sandburg im Wohnzimmer angetroffen. Beide hatten sich stumm angesehen. Jim war es nicht entgangen wie blaß und müde sein Guide aussah. Plötzlich war es mit ihm durchgegangen, "verdammt noch mal", hatte er geschrieen, "was ist nur los mit Ihnen?". Blair hatte sich wegdrehen und vor ihm verstecken wollen. Da war es ihm zuviel geworden. Mit der Flachen hand hatte er ihn ins Gesicht geschlagen. Sandburg war ein paar Schritte zurückgetaumelt. Und war danach regelrecht in sein Zimmer geflüchtet.

Ellison drehte sich wütend auf den Rücken. Je mehr er über die Situation nachdachte, um so schuldiger fühlte er sich. Er musste sich bei seinem Guide entschuldigen. Doch damit wollte er warten bis zum nächsten morgen. Da war er schon eingeschlafen.

Jim lief durch einen Urwald. Er war unruhig. Irgend etwas stimmte hier nicht. Ellison kam auf eine Lichtung. Da sah er Sandburg. Doch dessen Anblick erschreckte ihn zutiefst. Der Blick seines Guides war aphatisch. Er zeigte keinerlei Regung. Jim lief auf ihn zu. Doch plötzlich ging zwischen ihnen ein Graben auf. Ellison bremste ab und starrte hinüber zu Blair. Dessen Haltung hatte sie plötzlich verändert. Er starrte ihn an. Und er begann zu sprechen: "Jim, ich bin mehr als Dein Guide, doch Du wirst nie erfahren was" Ein paar Tränen rollten über Blairs Gesicht. Schließlich sprach er weiter, und gerade aus seinem Mund klangen die Worte besonders grausam. "Denn ich werde Dich töten."

Jim schreckte auf. Er war schweißgebadet. Aber nicht nur das hatte ihn geweckt. Von unten kam ein Geräusch, das er nicht zuordnen konnte. Langsam stand Jim auf. Er aktivierte seine Sinne. Er lauschte. Jetzt erkannte er es. Es war Sandburg. Er lief durch die Wohnung. Jim sah auf die Uhr und stellte fest, daß er bereits in zehn Minuten aufstehen musste. Langsam erhob er sich aus dem Bett.

Ellison kam aus dem Badezimmer. Der Tisch war wie immer gedeckt. Wenigstens hat der Junge mal wieder was gegessen, dachte Jim. Blair saß am Tisch. Sein Blick war auf den Monitor seines Laptops gerichtet. Er war wohl dabei etwas für die Uni auszutüfteln. Jim sprach als erster, seine Stimme war mehr ein Murmeln. "Es tut mir leid." Jim sah Blair an, dieser erwiderte den Blick. Aber in ihm lag nichts. Kein Leben und keine Wärme. Sie leuchteten wie klare, kalte Bergseen. Jim lief es kalt den Rücken herab. Er dachte an seinen Traum...

Später war Jim mit Abräumen beschäftigt.. Seine Gedanken wanderten. Er dachte an den Blick seines Guides. Es ließ ihn nicht los. Da klingelte es an der Tür. Es war Simon. Ellison sah ihn überrascht an. Banks bemerkte den Blick und meinte nur, ob er vergessen hatte, daß sie noch zur Uni fahren wollten. Da fiel es Jim wieder ein. Wortlos nahm er seine Jacke und blickte nicht zurück. Sandburg kam aus seinem Zimmer. Er wollte ebenfalls noch zur Uni. Er hatte noch Vorlesungen zu halten. Aber das hatte er seinem Partner bewusst verschwiegen. Er wollte nicht in der Nähe von ihm sein. Als Sentinel hätte er es sicher bemerkt. Blair zog sich seine Jacke an und vermied bewusst den Blick in den Spiegel, aber bald wäre alles vorbei...

Jim und Simon fuhren zusammen zum Campus. Unterwegs fragte Simon Jim: "Was ist los mit Ihnen und Sandburg? Ich meine, ich bin kein Sentinel, aber sogar ich merke das irgend etwas nicht stimmt!" Jim sah ihn überrascht von der Seite an. Diese Aussage hätte er am wenigsten von Simon erwartet. Dann sah er wieder nach vorne. Schließlich begann er zu sprechen. "Ich weiß nicht recht, Blair hat sich stark verändert. Er schließt sich im Zimmer ein und ißt fast nicht mehr. Außerdem meditiert er fast nur noch." Jim war während seiner Erzählung immer leiser geworden. Schließlich sah er Simon an. "Ich habe ihn geschlagen Simon..." Banks war überrascht. Er hatte gespürt, daß etwas nicht stimmte, aber daß es schon so weit war.. Er nahm sich vor, mit dem Jungen zu sprechen... Da erreichten sie den Campus...

Dort trennten sie sich und begannen die Freunde und Lehrer des Mädchens zu befragen. Simon erfuhr, daß sich die Studentin verändert hatte. "Sie hat sich immer mehr verschlossen", erzählte ihm eine Freundin der Toten. "Auch ist sie immer mehr zu einem Dozenten gegangen. Warten Sie, mir fällt gleich der Name ein. Er hieß Sandburg glaube ich." Und auf einmal war Simon gespannt darauf, was Sandburg ihm zu sagen hatte.

Simon lief durch die Uni. Er ging zum Sekretariat. Dort erkundigte er sich ob Sandburg im Haus war. Die Sekretärin nannte ihm einen Hörsaal. Banks war überrascht. Wieso hatte Blair ihnen nicht gesagt daß er auch heute an der Uni war. Er begab sich zum Hörsaal. Die Vorlesung war gerade zuende. Die Stundenten verließen den Saal. Simon war nicht überrascht, daß die meisten Studenten Frauen waren. Leise betrat er den Hörsaal. Blair war gerade damit beschäftigt, seine Tasche zu packen.

Er sah erst auf, als sich Simon räusperte. Er wirkte erschrocken. Genau wie Simon. Er war schon sehr lange Polizist, und ihm war das Matte in Sandburgs Augen nicht entgangen. Aber er wollte Gewissheit. "Hey Sandburg, lange nicht mehr gesehen." Sandburg sah ihn nur einen Moment an. Dann räumte er weiter zusammen. "Was wollen sie?" fragte er schließlich. Seine Stimme klang müde, und plötzlich merkte Simon, daß er den Jungen nicht schonen durfte, wenn er die Wahrheit kennen wollte. Er suchte den Blickkontakt mit Sandburg und hielt ihn fest. Er konnte sich ihm nicht entziehen. "Kennen sie Lydia Scott?" Sandburg konnte die Frage nur bejahend beantworteten. "Hatte sie Feinde?"
"Ich weiß es nicht ", antworte Sandburg müde.

"Ich wußte gar nicht, daß Sie hier sind", ertönte plötzlich eine Stimme von der Tür. Simon und Blair drehten den Kopf. Ein gutgekleideter, älterer Herr stand in der Tür. Seine braunen Augen starrten Banks feindselig und verschlossen an. Langsam ging er auf Sandburg zu. "Sie sollten sich doch ausruhen", meinte er zu Sandburg. Dann wandte er sich an Simon. "Und wer sind Sie, etwa ein Student?" Die letzten Worte hatten spöttisch geklungen. "Mein Name ist Simon Banks, ich kommen vom Cascade PD, und wollte Sandburg gerade wegen der toten Studentin befragen. Viel.." Doch der Mann unterbrach ihn harsch. "Wozu er ihnen sicher nichts sagen kann." "Wer sind sie?" fragte Simon mißtrauisch. Mein Name ist Professor Sinclair. Ich bin der Mentor von Mr. Sandburg", meinte er kühl. "Aber wir haben Ihnen nichts zu sagen. Guten Tag.."

Simon wartete am Auto auf Jim. Er war sauer. Die Arroganz des Professors hatte ihn auf die Palme gebracht. Ellison kam zum Auto. Er sah Simon an. "Glück gehabt?", fragt er schließlich. "Unterhalten wir uns im Büro weiter", war Simons lakonische Antwort..

In einem kleinen Raum auf dem Campus. Professor Sinclair stand neben Sandburg. Dessen Blick war wieder total apathisch. "Sie war unrein, sie war nicht die Richtige aber du bist es." Sandburg antwortete nicht. "Sinclair hob seine Hand. Sanft berührte er mit seinen Fingerspitzen Blair Gesicht. "Du wirst mich berühmt machen, mein Kind", murmelte er...

Auf der Wache. Banks hatte beharrlich geschwiegen und nicht auf Jims fragen reagiert. Er ging schnurstracks in sein Büro. Dort setzte er sich an seinen Schreibtisch. Er sah Jim ernst an. "Jim, nimmt Blair Drogen?" Ellison sah ihn an. Er wollte fragen ob er es ernst meinte, doch irgend etwas sagte ihm daß es Simon ernst war. "Sind Sie sich sicher?" fragte er schließlich. "Ja und ich schätze es hatte etwas mit diesem seltsamen Professor Sinclair zutun, und auch mit dem Tod der Studentin..."

So begannen beide zu recherchieren. Sie fanden heraus, daß der Professor ziemlich unkonventionelle Forschungen betrieben hatte. Der Prof. hatte die These aufgestellt, daß es bestimmte Menschen gab, die Spirituelle Begabung haben. Diese mussten jedoch von außen geweckt werden. Jim las die Akte zuende. Darin stand, daß er eine Testperson hatte, sie jedoch beinahe gestorben wäre. Jim bekam Angst um Blair...

Der Professor war wütend. Aber er hatte noch nicht alles verloren. Eine junge Frau lag vor im auf dem Tisch. Vielleicht würde es Funktionieren. Langsam zog er eine Spritze auf. Sandburg würde zu ihm zurückkommen. Es war nur eine Frage der Zeit. Und wenn er erst mal erkennen würde, was aus dieser jungen Frau werden würde, wäre es zu spät für ihn..

Jim lief in der Wache auf und ab. Er dachte daran, diesen Professor hochzunehmen. Aber er musste erst auf Simon warten. Der kam und beide fuhren zur Universität. Dort angekommen, erkundigten sie sich nach dem Professor. Dieser war nicht im Haus. Jim überprüfte es mit seinen Sinnen. Und es war die Wahrheit. Die Sekretärin vermutete, daß er sich in seinem Landhaus aufhalten würde. Simon und Jim verließen das Gebäude. Dort wurden sie von einer jungen Frau angehalten. "Entschuldigung", meinte sie schüchtern. "Ich weiß von meinem Dozenten Sandburg, daß Sie Polizist sind." "Was wollen sie", unterbrach sie Jim barsch... "Meine Freundin Sarah Jan ist verschwunden, ich mach mir solche Sorgen.." Jim konnte sie gut verstehen, besser als sie vermutlich glaubte...

Jim und Banks fuhren zum Landsitz des Professors. "Er wird wohl mit aller Gewalt seine Theorie beweisen wollen", meinte Jim nach einer Weile "Aber wieso ist die junge Frau, wie hieß sie, Lydia, tot? Warum hat er sie umgebracht?" "Sie war vermutlich eine seiner Studentinnen hat aber wahrscheinlich nicht die gewünschten Resultate erbracht."

Sie ereichten den Landsitz. Jim überprüfte das Gebäude mit seinen Sinnen. Er entdeckte den Professor. Außerdem nahm er noch einen weiteren Herzschlag war. Der wurde aber immer schwächer. War es Sandburg? Jim lief zum Haus während Simon Verstärkung rief. Leise drang Jim in das Haus ein. Seine Sinne führten ihn direkt in den Keller. Von einem sicheren Standpunkt aus sah er wie der Professor der jungen Frau eine weitere Spritze gab. "Streng Dich an, mach schon.." Jim sah, daß das Mädchen versuchte, sich zu konzentrieren. Aber es ging nicht. Ihr Kopf sank zurück. Ellison begab sich nach vorne. "Hören sie auf Professor, es ist vorbei." Mit diesen Worten zog er seine Waffe...

Der Professor sah Jim an. In seinen Augen schimmerte der blanke Wahnsinn. "Ich werde es Euch allen zeigen, es gibt solche Menschen. Lasst es mich nur versuchen." "Sie haben schon eine junge Frau auf dem Gewissen, wie viele sollen es noch werden?" Die Gedanken an Blair hatte er bewusst aus seinen Kopf verbannt. Plötzlich schrie der Professor. Er zog ein Messer und ging auf Ellison los. Dann fiel ein Schuß...

Jim kam nach Hause. Es war weit nach Mitternacht. Er hoffte, daß Sandburg da war. Er wollte ihm die Nachricht über den Tod seines Professors bringen. Vielleicht konnten sie auch miteinander reden, alles klären. Ellison fiel auf, daß es zu still war. Langsam ging er in das Zimmer von Sandburg. Es war leer. Es sah so aus, als hätte er hastig ein paar Dinge zusammengerafft und wäre dann verschwunden. Jim wurde es schwindlig. Er setzte sich auf Sandburgs Bett. Dann sah einen Umschlag. In ihm lag ein Zettel, auf dem nur ein paar Worte standen:
Leb wohl Jim Ellison...


Wird in Coming Home fortgesetzt.

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