Oder
von Starkat
Blair öffnete die Tür des Küchenschranks und griff nach der Keksdose, in die er Jims Lieblingskekse getan hatte.
Der Sentinel hörte, wie der Deckel auf dem Küchentisch landete und jemand wütend schnaubte.
"James Joseph Ellison!", fauchte Sandburg und schüttelte ungläubig den Kopf.
- Erwischt! -
// Oh, oh! Das bedeutet Ärger! Aber du wolltest ja nicht auf mich hören! //, meldete sich das Gewissen des Sentinels. Jim merkte, wie ihm langsam das Blut in den Kopf stieg und er rot wurde.
"Stimmt was nicht, Sweetheart?", fragte er mit ruhiger Stimme seinen Guide, wobei er gleichzeitig langsam in seinem Sitz nach unten rutschte, sodass Sandburg nur noch ein paar Haarstoppeln hinter der Lehne hochstehen sah.
"Du weißt genau, was los ist!", seufzte Blair und schloss die Dose wieder.
"Nein, was denn Honey?", grinste Ellison frech hinter seiner Zeitung. Zum Glück konnte Sandburg es nicht sehen, sonst hätte der Sentinel sich bestimmt einen Klapps auf den Hinterkopf von ihm eingefangen.
"Tu doch nicht so unschuldig, Jim!" Blair versuchte ernst zu bleiben, konnte sich aber ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen.
Sandburg kannte ihn jetzt schon so lange, dass er genau wusste, wie unwiderstehlich alles auf den Sentinel wirkte, was auch nur einen Hauch von Zucker oder Schokolade enthielt. Wenn Jim in Sachen Süßigkeiten doch bloß nicht so verfressen gewesen wäre!
"Du kannst doch nicht wirklich in so kurzer Zeit die ganzen Kekse aufgegessen haben, oder?", fragte Blair und kam von der Küche aus von hinten auf das Sofa zu.
"Nein, mein kleiner Creme-Kringel!"
Und das stimmte sogar. Zwei waren noch übrig geblieben und lagen auf einer Servierte auf dem Tisch vor Ellison.
"Hör bitte auf, mich immer nach deinem Süßkram zu benennen, Jim!", seufzte Sandburg und verdrehte die Augen.
"Wieso denn, Zuckerschneckchen?", witzelte der Sentinel und kicherte.
"Weil ich nichts zum Essen bin, deshalb!", fauchte Blair und stand jetzt fast hinter dem Sofa.
"Ach ja?" Jim stand von der Couch auf und nahm die zwei letzten Kekse in die Hand.
"Jaaa!" Sandburg war jetzt mehr als nur leicht genervt.
"Wirklich?"
Der Sentinel kam auf Blair zu, umarmte ihn und strich sanft mit seiner Wange über die seines Freundes.
"Und warum lässt du dich dann immer so gerne von mir vernaschen, mein kleiner, ... warmer, ... süßer Apfelkuchen?", hauchte er Blair so verführerisch ins Ohr, dass fast jedes seiner Worte dem Guide einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Und das war genau dass, was Jim mit diesem Satz bewirken wollte.
Sandburg zuckte erschrocken zurück, sah den grinsenden Sentinel etwas verdattert an und blinzelte zweimal. Sein Blut raste durch seine Adern und er wurde rot.
"Was? ... Ich ... ähm.." Weiter kam Blair nicht. Denn schon war einer der letzten Kekse in seinem und der andere in Jims Mund gelandet.
Die Beiden grinsten sich kauend an und mussten dann laut loslachen.
"Keine Sorge, Honey,..." Der Sentinel drückte seinen Guide fest an sich und küsste ihn sanft auf die Stirn. "Sollte ich jemals zwischen dir und einer riesigen Torte aus Schokolade mit Zuckerguss und Marzipan wählen müssen, dann wüsste ich sofort, für wen ich mich entscheiden würde - nämlich für dich, Chief!"
"Du alter Süßholzraspler!"
Sandburg lachte. Er versetzte seinem Freund einen leichten Schlag mit seiner rechten Faust auf den linken Oberarm und legte seine Arme um dessen Hüfte. Dann lehnte Blair seinen Kopf gegen Jims Brust , schloss seine Augen und lauschte dem Herzschlag seines Gefährten.
Jim streichelte mit der einen Hand sanft über Blairs Rücken, während die Finger seiner anderen Hand mit einer Haarsträhne seines jüngeren Partners spielten. Er legte sein Kinn auf Blairs Kopf und schloss ebenfalls die Augen. Am liebsten hätte Jim ihn nie wieder losgelassen, zu selten waren diese Momente der ungestörten Ruhe und des Glücks zwischen ihnen.
Das Knistern im Kamin und die Hitze des Feuers verbreiteten eine wunderbare und angenehme Wärme im Loft.
Und leise hörte man aus dem Radio:
"Sweet like choclate!
Sweet like choclate, boy!...
Bring me so much joy!
Sweet like chocolate...!"
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